Die Waffen der Struckerschützen Altenmarkt

Die Bewaffnung der „Gewehrschützen“ der Struckerschützenkompanie von Altenmarkt besteht aus den sogenannten „Werndlgewehren“. Dabei handelt es sich um das Österreichische Infanterie- u. Jägergewehr des Systems „Werndl“ aus den Beständen der ehemaligen k. u. k. Armee.

Waffen, Schützenkompanie, Struckerschützen, Altenmarkt

Infolge der Niederlage der Österr. Armee in der Schlacht bei Königgrätz im Jahr 1866 wurde nebst dem Umbaumodell „Wänzl“ die Entwicklung eines Hinterladers mit kleinerem Kaliber ausgeschrieben. Der Büchsenmacher Josef WERNDL und sein Werkmeister Holub legten eine Konstruktion mit Wellen- bzw. Zylinderverschluss vor. Die Waffe war für 11mm-Metallpatronen eingerichtet und konnte sich gegen die anderen Mitbewerber durchsetzen. Schon 1867 wurde sie als M. 1867 in der k.u.k.-Armee eingeführt. Dieses 1. Modell ist leicht am außenliegenden „Hahn“ zu erkennen.

Bereits 1873 wurde ein verbessertes Modell (M. 1873) normiert und eingeführt. Die Grundkonstruktion wurde beibehalten aber in vielen Details überarbeitet. Dieses Baumuster ist durch einen im Schloss innenliegenden „Hahn“ (Zündnuss) zu erkennen. In unserer Kompanie sind beide Modelle eingeführt, fallen aber erst bei genauem Hinsehen auf. Nebenbei sei bemerkt, dass die jetzige Waffen­fabrik „Steyr“ von Josef Werndl mit diesen Gewehrmodellen gegründet wurde und Weltruf erlangte.

Auf Grund der damals rasanten technischen Entwicklung waren diese Modelle bereits vor der Jahrhundertwende veraltet und die Mannlicher Repetiergewehre setzten sich durch. So kam es, dass bereits um 1904 die ersten 60 Werndlgewehre von den Struckerschützen erworben wurden. In den folgenden Jahrzehnten mit den Kriegswirren wurden die Gewehre beibehalten, aber im Bestand dezimiert. Um 1980 wurde der Bestand für die wachsende Kompanie bereits sehr knapp. Durch einen geschickten Tausch unter Hauptmann Kaspar Fritzenwallner konnte der Gewehrbestand Anfang der 80er Jahre wieder aufgestockt und eine drohende Umbewaffnung verhindert werden. Durch diesen Bestand und späterer Einzelzukäufe ist unsere Kompanie jetzt bestens mit diesen sehr seltenen und in Sammlerkreisen hoch bezahlten Gewehren gerüstet.

Blankwaffen

Die Unteroffiziere tragen vorwiegend k. u. k. Infanterieoffizierssäbel 1861, die Offiziere messingmontierte Säbel 1889 für hohe k. u. k. Militärbeamte. Vereinzelt kommen auch Kavallerieoffizierssäbel zum Einsatz. Vorhandene Säbelbajonette für das Werndlgewehr stehen derzeit nicht in Verwendung.

Kanone der Struckerschützen Altenmarkt

Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen sind im Jahr 1975 die so genannten Sicherheitsböller von der Behörde verboten worden. Deshalb entschlossen sich die Struckerschützen eine moderne Kanone mit Kartuschenbestückung anzuschaffen. Durch die Beziehungen von Rupert Fritzenwallner als Unteroffizier beim Österreichischen Bundesheer ist es der Kompanie gelungen, circa 100 Stück Kartuschen zu besorgen. Diese stammen von der Fliegerabwehrkanone, Type Örlikon 3,5 cm Zwillingsflakk.

 

Die Kanone wurde 1976 von Rupert Fritzenwallner gezeichnet und entworfen. Der Bau der Kanone erfolgte durch die Firma Schlager, Mandling. Die Lafette mit Rädern entstand durch die Zusammenarbeit von Kaspar Fritzenwallner (Hauptmann der Struckerschützen), Alois Viehhauser und Gerhard Stöckl. 1977 wurde die Kanone im Rahmen einer Ausrückung zum Fronleichnamstag ihrer Bestimmung übergeben. 1982 erfolgte ein Umbau der Kanone und dabei wurde der Abzugmechanismus auf den damaligen Stand der Technik gebracht. Die technische Überprüfung fand 1983 im Beschussamt Ferlach, Kärnten, statt. Die Beschussnummer lautet: GBLR.150G 1983 5541 – CTR Pro Jahr werden aus der Kanone ca. 100 – 130 Schuss abgefeuert.

Kanone, Schützenkompanie, Struckerschützen, Altenmarkt

Die Befüllung der Kartuschen und die Wartung der Kanone erfolgen in Eigenregie. Besondere Dienste leisteten dabei Kaspar Brandstätter und derzeit Matthias Huber (Kalchhofen) sowie Robert Brandstätter.

 

Die gewaltige Kanone der Struckerschützen mit den beiden altgedienten Kanonieren Kaspar Brandstätter und Alois Promok im Jahr 1985.

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